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Dr. Mark Benecke hat ein Herz für Kriminalitätsopfer

Wenn man Dr. Mark Benecke, den bekanntesten Kriminalbiologen der Welt, bei seiner Lesung "Serienmörder" trifft, ist man überrascht, dass der Wissenschaftler auch stets die Opferperspektive im Blick hat. Zunächst fesselte er im Bündheimer Schloss 160 Gäste des Harzburger Kulturclubs mit Berichten über Serienmörder aus aller Welt. Dabei machte er deutlich, dass nicht die Mythen und Phantasien der Bevölkerung ein verlässliches Täterbild zeichnen, sondern ausschließlich die wissenschaftlich basierten Messungen. Diese Ergebnisse, mit den besonderen Täterpersönlichkeiten, den Tatmotiven und den Tatabläufen sind es, die weitere Taten verhindern helfen.

"Die Täter*innen interessieren mich, weil nur durch ihre Mitarbeit -nämlich, dass sie uns verraten, wann sie warum gehandelt haben – künftige, ähnliche Taten verhindert werden können. Das Ziel sind weniger Opfer und nicht das falsche Sicherheitsgefühl eines scheinbar geklärten Falles. Ist die Täterin oder der Täter erkannt, fängt die Vorbeugungsarbeit der nächsten Tat an", so der Kriminalbiologe. Grundsätzlich sind die Serientäter u.a. äußert angepasst, verhalten sich unauffällig, wollen stets die Kontrolle über das Geschehen, sind eitel und führen Buch oder legen eine "Trophäensammlung" an. Um wirkungsvolle Präventionmodelle gegen diese Täter zu entwickeln ist es wichtig so Benecke, dass man Serientätern wie Jürgen Bartsch, Luis Garavito oder Samuel Little genau zuhört. Darüber hinaus sind es Sachbeweise, wie die kleine Ameise, mit der er den Braunschweiger Pastor Geyer seinerzweit als Mörder seiner Frau überführen konnte.

Mit dem ehemaligen Kriminalbeamten Günter Koschig, seit nahezu 40 Jahren Außenstellenleiter in Goslar sowie Mitglied im Fachbeirat Kriminalprävention des WEISSEN RINGS in Mainz, ist sich der Superstar der Forensik Benecke einig, dass Prävention der beste Opferschutz ist. "Ich unterstütze deshalb gerne die Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK), weil diese deutschlandweit Mut zum Hinsehen, Handeln und Helfen macht und zur Empathie für Opfer auffordert. Opfer kann Jede/r von uns werden; deshalb ist es wichtig, dass es seit 45 Jahren eine bundesweite Anlaufstelle wie den WEISSEN RING gibt", so der Spezialist für forensische Entomologie, Politiker und Schauspieler. Aktuelles über die GZK gibt es auf www.zivilcourage-goslar.de.

Text & Fotos: Günter Koschig, WEISSER RING Goslar und GZK-Projektleiter

 

Foto: Günter Koschig

 

 

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