WEISSER RING warnt beim Treffen in Seesen vor privater Aufrüstung mit Waffen
Wenn sich die 12 ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfer der Außenstelle Goslar treffen, dann gehören sie zu den 3000 ehrenamtlichen, die bundesweit in 420 Außenstellen organisiert sind.
Beim Treffen in Seesen in der Kanzlei von Siegfried und Uwe Hoffmann machte Günter Koschig, seit 32 Jahren Leiter der Goslarer Außenstelle, deutlich, dass der WEISSE RING unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion, Staatsangehörigkeit und politischer Überzeugung Opfern von Kriminalität schnell und direkt hilft. Dies tun wir seit nahezu 40 Jahren schnell und unbürokratisch mit unseren Rechtsanwälten, unserer Psychologin, aber auch mit Frauen und Männer aus unserer Gesellschaft, die ein Herz für Opfer haben. Durch den Einsatz im hiesigen Raum konnte bislang über 2000 Opfern von Kriminalität und Gewalt wieder Mut und neue Hoffnung gegeben werden. Den Opfern von Körperverletzungen, Wohnungseinbrüchen, sexuellen Übergriffen bzw. den Angehörigen von Tötungsdelikten stehen wir auch weiterhin bei der Bewältigung ihrer schwierigen Lebenslage mit Rat und Tat zur Seite, so Koschig weiter. Bei schweren Straftaten ist es in den letzten Jahren, wie z.B. dem Mord an der Küsterin aus Braunlage gelungen, dass die 10 Kinder der Familie (nach dem Mord an der Mutter und dem Suizid des Täters jetzt Vollwaisen) Zahlungen nach dem Opferentschädigungsgesetz erhalten.
"Ich möchte im Jubiläumsjahr ein Zeichen für mehr Prävention setzen", so Renate Wolf aus Seesen. Sie verstärkt seit 10 Jahren die hiesige Außenstelle und ist zudem als Schöffin beim Landgericht in Braunschweig tätig. Sie spendet jetzt 200,- Euro ihrer Sitzungsgelder, um die Präventionsarbeit an Schulen zu unterstützen. Diese wird auch im Jahr 2016 im Rahmen der Goslarer Zivilcouragekampagne an Grundschulen, u.a. gemeinsam mit der Polizei fortgeführt, so die Jugendbeauftragte des WEISSEN RINGES für Niedersachsen, Stefani Artelt-Tiede.
In Präventionsvorträgen für Erwachsene will der WEISSE RING auch weiterhin vor privater Aufrüstung mit Waffen, Schreckschusswaffen, Messern oder Tränengas warnen. Sie sollten nicht zur Abwehr von Übergriffen mitgeführt werden; besser ist ein eigenes Sicherheitskonzept, so Koschig. Dazu gehören z.B. ein betriebsbereites Handy, ein Selbstbehauptungskurs und ggf. der Besuch von Großveranstaltungen im Freien mit Freundinnen oder Freunden. Waffen steigern nur die Aggressivität der Täter; besser ist es im Notfall sofort die Polizei über 110 zu rufen.
Um in der Öffentlichkeit weiterhin mit Nachdruck für die Verbesserung der rechtlichen und sozialen Situation von Kriminalitätsopfern einzutreten, hofft der WEISSE RING, der bundesweit ca. 50. 000 Mitglieder hat, auf weitere Förderer. Damit wollen wir die Hilfsmöglichkeiten des WEISSEN RINGES, u. a. menschlichen Beistand und persönliche Betreuung, Begleitung zu Terminen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht, Gewährung von Rechtsschutz sowie finanzielle Unterstützung von tatbedingten Notlagen, weiterhin realisieren.
(Text: Günter Koschig)