Zivilcourage ist gefragt, wenn Menschen in der Öffentlichkeit Opfer von Gewalt werden. Im Rahmen des Tags der Zivilcourage am 19. September bekam der WEISSE RING in Goslar prominente Unterstützung vom Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, der nicht nur ein Buch über Zivilcourage geschrieben hat, sondern sich u.a. auch bei der Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) engagiert. In Extremsituationen zeige sich Zivilcourage oftmals sehr viel offensichtlicher als in Alltagssituationen. „Aber gerade in solchen Momenten geht es darum, laut zu werden und sich für andere stark zu machen. Beleidigungen oder Abwertungen dürfen nicht einfach so toleriert werden“, erklärt die Musikikone Krumbiegel in Goslar bei seinem Konzert in der Kaiserpfalz. Ihm ist es eine Herzensangelegenheit auch bei Demos Gesicht gegen Rechts und für Kriminalitätsopfer zu zeigen. „Zivilcourage bedeutet auch, sich für die eigenen Werte einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.
„Es geht bei Zivilcourage nicht immer darum, sich körperlich einzumischen und einzugreifen. Jeder Mensch kann zivilcouragiert handeln, indem er, aus der Distanz heraus Öffentlichkeit herstellt, oder die Polizei informiert“, sagt Außenstellenleiter Günter Koschig des WEISSEN RINGS in Goslar. „Wichtig ist, dass gehandelt und nicht weggeschaut wird.“
Spitzt sich eine Situation zu, gilt immer, sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. „Zeuginnen und Zeugen, die eine solche Situation beobachten, sollten sich unbedingt Unterstützung bei anderen Menschen in der Umgebung holen. Je mehr Menschen versuchen, die Situation zu deeskalieren, desto schneller kann geholfen werden“, so der Außenstellenleiter. Konflikte könnten so idealerweise am Anfang ihrer Eskalationsspirale ausgebremst werden, bis die Polizei eintrifft.
Diese fünf Regeln der Zivilcourage sollten möglichst beachtet werden:
1. Situation genau beobachten, gegebenenfalls aus der Distanz handeln. Sich nicht selbst in Gefahr bringen.
2. Die Polizei unter 110 anrufen.
3. Möglichst handeln, bevor sich die Situation zuspitzt.
4. Andere Passanten aktiv um Mithilfe und Unterstützung bitten.
5. Sich um das Opfer kümmern.